Die Sonne scheint- wir alle geniessen die Sonne..

Doch Achtung: dringend langsam die Pferde angrasen!

Die ersten Probleme gibt es schon…

Und so geht es richtig:

 

Unsere Pferde sind Dauerfresser- der Organismus ist auf 16 Stunden Fressen am Tag ausgelegt. Damit arbeitet der Verdauungsapparat ständig. Leider verträgt dieser daher abrupte Futterumstellungen nur sehr schlecht. Dabei ist es egal, ob es auf die Weidesaison losgeht oder mehr Kraftfutter oder anderes Futter…

Gehen wir davon aus, dass die Pferde in der Regel fast kein Grünfutter den Winter über bekommen haben, ist der Darm somit vollständig auf Raufutter eingestellt.

 

Es fehlen die Bakterien, die sie benötigen, um Grünfutter abzubauen. Diese bilden sich zwar sehr schnell wieder, aber es dauert dennoch ein kleines Weilchen bis sie vorhanden sind. Zu schnelle Umstellungen können Koliken, Rehe oder auch schleichende (!)Stoffwechselprobleme nach sich ziehen. (diese zeigen sich oft erst mit deutlicher Verspätung, so dass der Zusammenhang oft nicht gesehen wird/ werden kann)

Wichtig: auch die im Winter auf Gras stehenden Pferde benötigen eine Umstellungszeit- ebenso wenn man im Sommer von einer abgegrasten auf eine hoch stehende Weide wechselt! Hier ist ebenfalls ein verlangsamter Prozess nötig. Also nicht von einem Tag auf den anderen.

 

Bleiben wir bei der Frühjahrsituation, die jetzt herrscht.

Eine Anweidungszeit sollte 4-6 Wochen dauern!

Sinnvoll ist ein Starten mit 15-20 Minuten je die ersten 4-5 Tage, dann langsames (!) Steigern täglich um ein paar Minuten (kein Verdoppeln!) – bis die 4 Wochen rum sind und die Pferde „ganztags“ raus dürfen.

 

EGAL ob Eure Pferde bisher es immer gut vertragen haben… es kann sich viel im Körper verändert haben, was ihr auch nicht sehen könnt. Daher beobachtet Euer Pferd trotzdem genau. Erste Warnzeichen sind z.B. klammes Laufen (unfreudig, lustlos), Durchfall, sehr weicher Kot oder gar Kotwasser.

Erste Hilfe ist es nun, die Gras-Zeit wieder etwas reduzieren. Dazu Raufutter erhöhen. Bleibt der Zustand dennoch nach 2 Tagen Reduzierung bestehen, solltet ihr mal mit dem TA oder dem THP sprechen. Sicher ist sicher!

Energiereiches Grün kann selbst das robusteste Pferd aus dem Gleichgewicht bringen- also bitte eher nicht so lax damit umgehen.

 

Kleiner Tipp noch, da die Grasqualität sich TÄGLICH – wetterbedingt- ändert!

Energiereiches Gras- und damit Vorsicht beim Anweiden:

 

  • kaltes Wetter
  • (Nacht-)Frost
  • kaltes und sehr sonniges Wetter
  • strahlender Sonnenschein !!!!

 

Dagegen eher perfektes Wetter:

 

  • bedeckter Himmel
  • warmes Wetter
  • Regen
  • milde Nächte

 

So, nun drücke ich Euch die Daumen, dass alles glatt geht!Und wirklich, das Thema ist –leider- nicht zu unterschätzen. Selbst Möhrenfütterung und Winterweide gleichen das alles nicht aus.

 

Euerem Pferd und dem Geldbeutel zuliebe eher etwas langsamer… der Sommer wird lang genug sein! J

Pferde angrasen
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